Leistungsglück - kurz vor 19:00
Leistungsglück - kurz vor 19:00
Ich bin immer wieder auf der Suche nach positiven Beispielen zum Thema Leistungsglück und Spitzenleistung. Auf dieser Suche stoße ich auch ab und an auf negative Beispiele, die mir aber auch wieder gute Inspiration sind – wie es eben nicht sein soll. Im heutigen Blog geht es jedoch um ein sehr positives Beispiel. Ich habe es nicht selber erlebt, aber eine Freundin aus Österreich hat diese Erfahrung in Ihrem lokalen SPAR-Supermarkt gemacht und das Erlebnis mit mir geteilt. Sie weiß, wie sehr gelebtes und erlebtes Leistungsglück auch mich motivieren und inspirieren.
Meine Bekannte Manuela kaufte also kurz vor 19.00 Uhr bei „ihrem“ Stamm-SPAR ein. Dieser SPAR schließt um 19.00 Uhr. Um Punkt 19.00 Uhr wird die automatische Tür geschlossen, sodass keine neuen Kunden mehr eintreten können. Das ist normal, sonst könnte die Sperrstunde ja nie eingehalten werden. Manuela befand sich an der Kasse, als zwischen dem jungen Mann an der Kasse und seinem Kollegen folgender Dialog stattfand: Der Kollege meinte „Gott sei Dank ist gleich Feierabend und wir können gehen. Ich habe schon zugemacht“. Der Mitarbeiter an der Kasse blickte auf die Uhr, riss erschrocken die Augen und zischte empört „Bist du verrückt, mach sofort wieder auf, es ist 18.56 Uhr, da kommen noch Kunden, die uns brauchen!“ Sein Kollege maulte unbegeistert „Wegen der 4 Minuten, und die brauchen dann wieder so lange, bis sie draußen sind ..." und öffnete Grimassen schneidend die Tür, vor der tatsächlich noch einkaufsfreudige Kunden standen.
Manuela erzählte mir, dass sie von dem absoluten Entsetzen des Mitarbeiters an der Kasse richtig ergriffen war, er war fast panisch bei der Idee, dass er und der Supermarkt nicht die Leistung erbringen könnten, die von ihnen erwartet wurde und das bis genau zum Moment des Zusperrens. Ihr war dieser junge Mann auch schon seit längerem durch sehr große Freundlichkeit, Servicequalität – er packte Lebensmittel immer gleich in die Taschen – und vor allem sein Lächeln aufgefallen.
Ich finde diese Geschichte sehr interessant und alles, was ich über Leistungsglück recherchiert habe im Laufe der Jahre, perfekt unterstreichend. In jedem Unternehmen gibt es die Mitarbeiter, die für ihren Job brennen, sich an jeder Sekunde an ihrem Tun erfreuen. Das sind die, die dann am Montag auch gerne wiederkommen! Der junge Mann an der Kasse gehört zu dieser Sorte. Dieser SPAR Markt kann sich freuen, ihn als Marken-Botschafter zu haben. Das hat auch gar nichts mit der Bezahlung zu tun. Die beiden jungen Mitarbeiter verdienen vermutlich das Gleiche. Nein, es geht um den Willen, etwas Besonderes zu leisten, herauszustechen und eben jeden Moment sein Bestes zu geben.
Mehr zum Thema Leistungsglück und wie wir alle immer wieder aufs Neue unser Bestes geben können, wenn wir das wollen, gibt es in meinem Buch "Das Beste geben - Wege zum Leistungsglück": https://bit.ly/1t9NY5N
Herzlichst!
Ihr Gabriel Schandl
