
Der Kaffee war kalt – aber ihr Blick war klar
Montagmorgen, 7:43 Uhr.
Lisa saß im Auto, der Kaffee auf dem Beifahrersitz längst kalt. Vor ihr: das Bürogebäude, in dem sie seit 8 Jahren arbeitete. Innen drin: ein Job, der sie mal erfüllt hatte. Und ein Team, das mittlerweile mehr „Dienst nach Vorschrift“ war als gemeinsames Feuer.
Sie atmete tief durch. Noch fünf Minuten bis zur ersten Besprechung. Und keine Lust auf das übliche „Und wie war dein Wochenende?“-Gesichtszucken.
Aber irgendetwas war heute anders.
Vielleicht, weil sie gestern Abend diesen einen Satz gelesen hatte – irgendwo zwischen Netflix und dem Gedanken, den Job zu kündigen:
„Leistungsglück ist nicht, wenn du rennst, bis du fällst.
Leistungsglück ist, wenn du aufstehst – und spürst, dass du wächst.“
Ein Satz wie ein kleiner Stromschlag. Nicht pathetisch. Nur echt.
Und plötzlich war da eine Frage in ihr, die sie sich lange nicht gestellt hatte:
Was wäre, wenn nicht der Job sich ändern muss – sondern meine Haltung darin?
Sie griff zum Handy, öffnete die Notiz-App und tippte:
„Ich will wieder wirken. Nicht funktionieren."
Dann setzte sie sich gerade hin, nahm den Kaffee in die Hand – und stieg aus.
Zwei Monate später.
Lisa lacht. Echt. Laut. Ihr Team auch.
Sie hat den alten Jour-fixe abgeschafft, spricht jetzt in Bildern statt in Floskeln, fragt: „Was war euer kleiner Erfolg heute?“ statt: „Wie läuft das Projekt?"
Sie führt keine Abteilung – aber sie führt.
Sich selbst. Mit Klarheit. Mit Mut.
Und mit einem neuen Verständnis von Erfolg:
Nicht leisten bis zum Limit. Sondern wachsen mit Sinn
Die Moral von der Geschichte?
Leistungsglück beginnt nicht mit einem Karrierewechsel, einem Retreat oder einem neuen Titel.
Es beginnt oft ganz leise.
Mit einem Gedanken. Einer Entscheidung.
Oder einem kalten Kaffee, der dich daran erinnert, dass Wärme nicht nur in der Tasse liegt – sondern in dem, was du in die Welt gibst.


