Das Beste geben: Als RednerIn Spitzenleistungen bringen oder im Durchschnitt versinken
Persönlichkeit vor Sternchen. Das Beste geben
Das Beste geben. Mitgliedschaften, Auszeichnungen, Publikationen, Rednermappen. Wer blickt in der Vielfalt an Superlativen noch durch? Die ehemalige Präsidentin der GSA und Bestseller-Autorin Sabine Asgodom kritisierte unlängst einen inflationären Schwall an Preisen, die gegenseitig verliehen werden, aus denen allerdings kein Qualitätsanspruch abgeleitet werden kann. Wovon dann? Nennen Sie mich altmodisch, ich bin immer noch der Meinung, dass ein persönliches Treffen, ein Kennenlernen genau dieses Hinspüren ermöglicht, das eine stylische, aber doch unpersönliche Website nicht ermöglicht. Unser "Bauchgefühl" ist immer noch ein veritabler Gradmesser für etwas, das wir selten erklären können: Sympathie, Glaubwürdigkeit, Haltung. Genau aus diesem Grund besuchen Entscheider wie zum Beispiel Inhaber von Redneragenturen oder auch Verlagsleiter meist zuerst Vorträge von Speakern, bevor sie entscheiden, ob eine Zusammenarbeit Sinn macht.
Michelangelo machte vor.
Natürlich machen Mitgliedschaften, Auszeichnungen und Preise sowie ein professioneller Auftritt - digital und analog - Sinn, aber sie ersetzen nie die Persönlichkeit eines Redners. Diese Persönlichkeit, die idealerweise für etwas brennt. Die ein Thema gefunden hat, "wofür es sich zu sterben lohnt", drastische aber starke Worte des Abschluss-Redners Hans-Uwe Köhler, der sein ganz persönliches Anliegen am Ende der GSA Convention zusammenfasst. Das Beste geben. Einer, der es wissen muss, nach zahlreichen Büchern, Auftritten und jahrelanger Erfahrung in dieser Branche. Und damit sind wir wieder am Anfang: Wofür schlägt unser Herz? Und was bringt unseren Puls in Wallung? Gerade in letzter Zeit wächst der Markt für aktive und auch neue Redner und eine Vielfalt an Coaching- und Positionierungs-Angeboten steht bereit.
Bereit dafür, sich selber, das ur-eigenste Thema zu finden. Das ist gut so! Manchmal braucht es einfach nur die richtigen Fragen, die dem Redner helfen, sein Thema auszumachen, zu finden. Und genau das ist die Hauptaufgabe eines jeden Coaches: Gute Fragen zu stellen. Damit steigt er in das Erbe von Michelangelo, der auf die Frage, wie er die wunderbare Statue des David erschaffen hat, sehr bescheiden antwortet: "Ich habe lediglich den überflüssigen Marmor entfernt." Das war seine Art des" Das Beste geben"
Die Macht der Worte
Was entsteht, wenn wir "den überfüssigen Marmor" entfernen? Wenn es nur ein Thema gäbe, worüber wir reden dürften, welches wäre das? Das zu finden ist Hauptaufgabe Nr. 1, wenn Sie sich in diesem inzwischen heiß umkämpften Markt behaupten wollen. Danach kommt alles andere. Es gibt viele Experten, die diese Arbeit nicht mehr machen müssen, da sie jahrelang erfolgreich in Ihrem Feld recherchiert, publiziert und Ergebnisse geliefert haben. Es ist einfach spannend, solchen Persönlichkeiten zuzuhören und nicht mehr ganz so wichtig, ob sich das ein oder andere sprachliche Mißgeschick einschleicht oder nicht. Diese Leute haben etwas zu sagen. Und verwenden dabei meistens keine Powerpoint oder Keynote Präsentation.
Ihr Wort, ihre Sätze genügen. Und sie machen einen Unterschied für die Zuhörer. Genau aus diesem Grund ist der Rednermarkt und der Rednerberuf ein so wichtiger. Wörter haben Kraft, sie verändern unser Denken, unsere Einstellung und damit unser Handeln. Egal ob Rookie, der sein Thema erst kürzlich gefunden hat oder langjähriger Experte, wenn jemand für sein Thema brennt und dieses Thema von einer Gruppe von Menschen nachgefragt wird, ist er oder sie genau die richtige Person für diesen Event.
"Wovon das Herz voll ist, davon geht der Mund über"
Monika Paitl, Kommunikations-Expertin, schrieb im letzten GSA Newsletter über den richtigen Zeitpunkt für ein Buch: "Wenn das Buch ein Herzensprojekt ist." Genau so verhält es sich mit Vorträgen und Ihrem Vortragsthema: Wenn es Ihnen am Herzen liegt und dort sogar brennt und Sie darüber reden MÜSSEN, dann wird sich auch die richtige Zielgruppe, der richtige Kunde, die richtige Redneragentur, das richtige Team für Sie finden. Wir strahlen das aus, was in uns ist. Im Buch mit der höchsten Auflage der Welt - der Bibel - wird es treffend formuliert: "Das wovon das Herz voll ist, davon geht der Mund über." (Matt. 12,34) Perfekt. Wir brauchen zuerst das gefüllte Herz und dann kommt der Zeitpunkt, wo wir darüber reden werden und auch müssen.
Wenn wir das noch dazu kompetent tun, weil wir entweder Naturtalent sind oder es gelernt haben, umso besser. Aber Kompetenz ersetzt niemals die Leidenschaft, die ein Thema mit sich bringt, für das wir sterben würden. Wenn wir zurückblicken auf unser Leben, zum Beispiel in einem hohen Alter von 70, 80 oder 90 Jahren, was wollen wir dann sehen? Wofür hätten wir unsere Energie gerne eingesetzt? Es ist Tatsache, dass unsere Energie nur in einem bestimmten Ausmaß verfügbar ist.
Wir können nicht alles tun, uns um alles kümmern. Aber wir können eines: Unsere Energie bündeln. So wie die Lupe die vorhandenen Sonnenstrahlen einfängt und ganz gezielt auf etwas richtet, um z. B. eine Flamme zu erzeugen, so können wir unsere Energien bündeln und uns auf das Wesentliche konzentrieren: Unsere Leidenschaft, unser Thema. Dort Spitze zu werden, ist dann ein fast schon automatischer Prozess. Spitzenleistung per Autopilot. Weil Bewusstsein und Unbewusstsein ausgerichtet sind auf das Wesentliche, auf das, was zählt. Solche Redner brauchen wir. Damit auch wir unseren Beitrag dazu liefern, das diese Welt ein Stück besser wird.