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Ein Beispiel für großartigen Lebensmut
Lebensmut zu haben ist wichtig und essenziell
Ich war 2008 für einen Vortrag in Hawaii, als ich die Weltklassesurferin Bethany Hamilton kennenlernte. Sie wurde 2003 von einem Hai angegriffen und verlor ihren linken Arm. Damals war sie gerade einmal 13 Jahre alt. Auch vor der Attacke war sie unter Surfern schon bekannt, aber nachdem sie überlebte und sich bald darauf fast so, als wäre nichts gewesen, wieder aufs Surfbrett stellte, wurde Bethany für ihren Mut und ihr unglaubliches Vertrauen in Gott weltberühmt. Heute reist sie wie ich um die Welt und erzählt ihre motivierende Geschichte.
„Was ich den Leuten sagen will, ist, dass es einen Gott gibt, der uns lieb hat und der so wahnsinnig auf mich aufgepasst hat an jenem Tag. Ich sollte eigentlich gar nicht mehr leben. Bei dem Unfall habe ich siebzig Prozent meines Bluts verloren!“Ich kannte die Details Ihrer Geschichte nicht, bis wir uns trafen. Mir war überhaupt nicht klar, wie haarscharf sie am Tod vorbeigeschrammt war. Sie erzählte mir, dass sie auf der 45-minütigen Fahrt ins Krankenhaus betete und der Rettungssanitäter ihr zuflüsterte: „Der da oben passt auf dich auf, keine Angst.“Aber es sah nicht gut aus. Als sie endlich im Krankenhaus angekommen waren und Bethany für die Notoperation vorbereitet wurde, kam heraus, dass alle Operationssäle belegt waren! Bethanys Zustand verschlechterte sich rapide. Da verzichtete ein Patient freiwillig auf seine Knieoperation, die gerade beginnen sollte. So war ein Arzt frei, um Bethany zu operieren. Rate, wer der Patient war? Bethanys Vater! Unglaublich, oder? Der Operateur war fertig präperiert und einsatzbereit, also mussten sie nur Vater gegen Tochter tauschen und die Operation beginnen. Das hat ihr das Leben gerettet. Bethany ist ein kerngesundes, sportliches Mädchen und hat eine verblüffend positive Lebenseinstellung. Deswegen stand sie schneller wieder auf dem Surfbrett, als alle Ärzte vermutet hätten. Nur drei Wochen nach der Haiatttacke stürzte sie sich wieder in die Brandung.
Den Armverlust, sagte Bethany, sehe sie inzwischen nicht mehr nur als Schicksalsschlag. Stattdessen habe sie das Gefühl, es sollte so sein. Anstatt in Selbstmitleid zu versinken, hat sie ihre neue Situation aktzeptiert und weitergemacht. Bei ihrem ersten Wettkampf in der absoluten Weltspitze der Frauen belegte sie den dritten Platz - mit nur einem Arm! Mittlerweile sieht sie sogar Gutes in ihrer körperlichen Einschränkung: Wenn sie im Wettkampf gut abschneidet, vermittelt sie ihren Zuschauern, dass man alles erreichen kann, wenn man nur will. „Ich wollte schon immer etwas bewegen. Jetzt habe ich eine Geschichte zu erzählen!“ sagte Bethany. „Die Leute hören mir zu und schöpfen für ihr eigenes Leben Hoffnung. Manche erzählen mir, dass sie Gott gefunden haben oder wieder näher zu ihm gekommmen sind. Andere haben neuen Mut gefasst. Dabei bin gar nicht ich es, die ihnen hilft - er ist es. Es ist total cool, ein Teil von Gottes Team zu sein.“ Wer Bethanys unglaublichen Lebensmut erlebt, kann gar nicht anders, als fasziniert zu sein. Niemand hätte es ihr verübelt, wenn sie das Surfbrett nach dem Unfall an den Nagel gehängt hätte. Sie musste ganz von vorn lernen, wie man darauf balanciert. Aber das hat sie nicht entmutigt. Sie hat einfach darauf vertraut, dass auch aus einem schlimmen Unfall noch etwas Gutes werden kann. Weil Gott es gut meint mit seinen Menschen.
Quelle: Vujicic Nick, „Mein Leben ohne Limits - Wenn kein Wunder passiert, sei selbst eins!“ Brunnen Verlag, 2011